Fritz Hartlauer
Bildhauer (1919 - 1985)
Kurzbiographie
Geboren 1919 in Kumberg bei Graz;
lebte und arbeitete als freier Bildhauer in Graz.
1945 – 1948 außerordentliches Studium an der Kunstgewerbeschule Graz,
betrachtete sich jedoch als Autodidakt
(„Die Faszination der auf diesem Wege gemachten Entdeckungen
von Gestalten und Zusammenhängen ließ mir ein Studium an der Kunstakademie
als nicht notwendig erscheinen“).
1948 Beginn der künstlerischen Analyse des menschlichen Kopfes (Forschungsarbeit).
1955 Beginn der geometrisch-symbolischen Gestaltung unter Behandlung der Themenkreise
Urzelle oder Urzellensystem, Geheimnis des Kreuzes und phantastische Gesetzmäßigkeit.
1971 erster Preis beim Wettbewerb für eine Großplastik der Steweag,
1979 Ernennung zum Professor (Wien),
1982 Würdigungspreis des Landes Steiermark.
In den letzten Arbeiten Bemühung, aus der Analyse von Strukturen und
Zusammenhängen durch Ganzheitsschau zur Synthese zu gelangen,
um so „als Mensch umfassend zu leben und ewig Gültiges zu erfahren“.
1985 Freitod
Ausstellungen
Diverse Personalausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen
in Österreich, Zürich, Paris, München, Stuttgart, Budapest,
insbesondere 1967 bei der Expo in Montreal.
Werke
Graphische Sammlung Albertina, Wien
Bundesministerium für Unterricht und Kunst, Wien
Neue Galerie am Landesmuseum Joanneum, Graz
Österreichisches Kulturzentrum, New York
Neue Galerie der Stadt Linz
Rupertinum Salzburg
Weltausstellung Montreal 1967
Gedanken zur „Urzelle“
Meine Arbeit ist das Sichtbarmachen einer aus Gegensätzen geformten Einheit.
Im „Kreuzen“ von Linien, Flächen und Körpern liegt die Dynamik des Lebens,
die zum Kreuz führt. Wie die Waagrechte die Senkrechte bedingt,
bedingt das ursprüngliche Kreuz ein gegengeordnetes. Durch die „Kreuzung“,
Ausdruck der Aktivität, entsteht der relative Ruhepunkt. Dieser Punkt ist Einheit
von Ruhe und Spannung.
Mein Anliegen ist es, die dynamischen Kräfte, die zur relativen Ruhe führen,
in dem Punkt der Kreuzung herauszustellen und sichtbar zu machen.
Diesem Vorgang ist künstlerisch keine Grenze gesetzt, weder im
Makroskopischen noch im Mikroskopischen. In beiden Fällen klingt im
Endlichen Unendlichkeit an. Mein Ziel ist es, jene optimale Formung zu erreichen,
in der die konstruktive Gesetzmäßigkeit Gestalten hervorbringt, so wie das Licht,
selbst nicht sichtbar, die Dinge sichtbar macht. Ich bin der Überzeugung,
dass das Kreuz mit Gegenkreuz, welches im Kreuzungspunkt das Achteck ergibt,
die optimale Einheit ist.
Diese Gesetzmäßigkeiten erklärten sich mir bei künstlerischen Analysen des
menschlichen Kopfes. Die geometrische Struktur des Kopfes, in der die Kugel
bzw. der Kreis anklingt, ist für alle Gestalten konstitutiv, wie auch das Kreuz.
Kreuz und Kugel, die Gestalt gewordenen und ins Ganze sich wieder fügenden
Einheiten, die mathematische Gesetzmäßigkeit, die unterschiedliche Gestalten
erscheinen läßt, das ist Philosophie in der Sprache des Symbols, ist Forschung
und Aussage über den Menschen und sein Weltverständnis, künstlerische
und spirituelle Aussage, aber auch Einblick in das Schöpfungsgeheimnis.
(Fritz Hartlauer)
Geboren 1919 in Kumberg bei Graz;
lebte und arbeitete als freier Bildhauer in Graz.
1945 – 1948 außerordentliches Studium an der Kunstgewerbeschule Graz,
betrachtete sich jedoch als Autodidakt
(„Die Faszination der auf diesem Wege gemachten Entdeckungen
von Gestalten und Zusammenhängen ließ mir ein Studium an der Kunstakademie
als nicht notwendig erscheinen“).
1948 Beginn der künstlerischen Analyse des menschlichen Kopfes (Forschungsarbeit).
1955 Beginn der geometrisch-symbolischen Gestaltung unter Behandlung der Themenkreise
Urzelle oder Urzellensystem, Geheimnis des Kreuzes und phantastische Gesetzmäßigkeit.
1971 erster Preis beim Wettbewerb für eine Großplastik der Steweag,
1979 Ernennung zum Professor (Wien),
1982 Würdigungspreis des Landes Steiermark.
In den letzten Arbeiten Bemühung, aus der Analyse von Strukturen und
Zusammenhängen durch Ganzheitsschau zur Synthese zu gelangen,
um so „als Mensch umfassend zu leben und ewig Gültiges zu erfahren“.
1985 Freitod
Ausstellungen
Diverse Personalausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen
in Österreich, Zürich, Paris, München, Stuttgart, Budapest,
insbesondere 1967 bei der Expo in Montreal.
Werke
Graphische Sammlung Albertina, Wien
Bundesministerium für Unterricht und Kunst, Wien
Neue Galerie am Landesmuseum Joanneum, Graz
Österreichisches Kulturzentrum, New York
Neue Galerie der Stadt Linz
Rupertinum Salzburg
Weltausstellung Montreal 1967
Gedanken zur „Urzelle“
Meine Arbeit ist das Sichtbarmachen einer aus Gegensätzen geformten Einheit.
Im „Kreuzen“ von Linien, Flächen und Körpern liegt die Dynamik des Lebens,
die zum Kreuz führt. Wie die Waagrechte die Senkrechte bedingt,
bedingt das ursprüngliche Kreuz ein gegengeordnetes. Durch die „Kreuzung“,
Ausdruck der Aktivität, entsteht der relative Ruhepunkt. Dieser Punkt ist Einheit
von Ruhe und Spannung.
Mein Anliegen ist es, die dynamischen Kräfte, die zur relativen Ruhe führen,
in dem Punkt der Kreuzung herauszustellen und sichtbar zu machen.
Diesem Vorgang ist künstlerisch keine Grenze gesetzt, weder im
Makroskopischen noch im Mikroskopischen. In beiden Fällen klingt im
Endlichen Unendlichkeit an. Mein Ziel ist es, jene optimale Formung zu erreichen,
in der die konstruktive Gesetzmäßigkeit Gestalten hervorbringt, so wie das Licht,
selbst nicht sichtbar, die Dinge sichtbar macht. Ich bin der Überzeugung,
dass das Kreuz mit Gegenkreuz, welches im Kreuzungspunkt das Achteck ergibt,
die optimale Einheit ist.
Diese Gesetzmäßigkeiten erklärten sich mir bei künstlerischen Analysen des
menschlichen Kopfes. Die geometrische Struktur des Kopfes, in der die Kugel
bzw. der Kreis anklingt, ist für alle Gestalten konstitutiv, wie auch das Kreuz.
Kreuz und Kugel, die Gestalt gewordenen und ins Ganze sich wieder fügenden
Einheiten, die mathematische Gesetzmäßigkeit, die unterschiedliche Gestalten
erscheinen läßt, das ist Philosophie in der Sprache des Symbols, ist Forschung
und Aussage über den Menschen und sein Weltverständnis, künstlerische
und spirituelle Aussage, aber auch Einblick in das Schöpfungsgeheimnis.
(Fritz Hartlauer)